siggipix - Wandern im Sauerland - Sigrid Müller
  Extratour Panoramapfad Hatzfeld
 



Panoramapfad Hatzfeld - 12 km

[Mai 2016]

Pfad oder nicht Pfad? Das ist hier die Frage! Wann ist ein Pfad wirklich ein Pfad und wo hören lediglich zugewachsene Waldwege auf? Fragen über Fragen, die ich mir bei und nach dieser Tour gestellt habe. Aber fangen wir ganz in Ruhe von vorne an.
 
Wir suchten mal wieder eine schöne Tour, die aber nicht allzu anstrengend sein sollte. Da es vorher in eigenen Regionen gut geregnet hatte und wir nicht einschätzen konnten, wie es woanders aussehen würde, haben wir uns für die Extratour Panoramapfad Hatzfeld entschieden. Entgegen der Bezeichnung "Pfad" hatte ich nämlich vorher im Internet an verschiedenen Stellen gelesen, dass der eigentlich Pfadanteil hier doch sehr in Grenzen hält. Dafür sollte es schöne Aussichten geben. Da kann man doch mit leben, also ich zumindest. So ging es los nach Hatzfeld.
 
Der Startpunkt an der Grillhütte oberhalb des Ortes ist recht einfach gefunden, da schon unten an der Hauptstraße Hinweisschilder "Grillhütte/Panoramapfad" zu finden sind. Oben am Parkplatz gibt es dann auch schon die erste schöne Aussicht auf Hatzfeld. Wir schnüren unsere Wanderschuhe, packen unsere Klamotten zusammen und los geht es. Vorgegeben ist die Strecke gegen den Uhrzeiger, aber da wir die letzten Extratouren auch alle "falsch" herum gegangen sind, wollen wir diese Tradtion auch hier beibehalten. Das ist aber gar nicht so einfach, da der Beginn der Tour schon so ausgeschildert ist, dass man automatisch in die richtige Richtung losgehen muss. In der "falschen" Richtung finden sich die Wegmarkierungen erst ein paar hundert Meter später, aber wir haben  ja einen GPS Track und sind hartnäckig in unserer Entscheidung.
 
So gehen wir vom Parkplatz aus nicht sofort steil bergauf in den Wald, sondern folgen dem Waldweg oberhalb der Grillhütte entspannt um den Berg "Pracht" herum. Nach den ersten 1,5 km erreichen wir eine Kreuzung mit Schutzhütte und wandern geradeaus weiter. Während es vorher immer leicht bergauf ging, führt uns nun ein mit Gras überwachsener Waldweg stetig wieder bergab. Der Weg wird später zu einem Waldpfad und führt uns schließlich zu einem Hof. Hier sind wir kurz irritiert, da die Strecke anscheinend über eine private Wiese zu verlaufen scheint. Ein Grill und Gartenstühle stehen hier. Sollen wir da wirklich her? Ja, das ist so gewollt, denn etwas weiter unten mündet der Weg in einen Schotterweg und am nächsten Baum ist auch schon wieder unsere Wegmarkierung - das gelbe P auf blaumen Grund - zu sehen. Weiter geht es durch Felder mit schöner Aussicht, bis wir schließlich die Hautpstraße überqueren müssen, die uns auch zur Grillhütte geführt hat. Nun geht es wieder bergauf, am Waldrand entlang, später oberhalb einer Streuobstwiese vorbei und schließlich weiter entlang an einem Rastplatz mit schöner Aussicht auf Hatzfeld. Die Strecke mündet schließlich in einen urigen Waldweg, der anscheinend nicht mehr oft befahren wird. Er ist mit Gras überwachsen und teilweise mit Wurzeln durchzogen. Neben uns hüpfen zwei Rehe durch den Wald. Der Aufstieg endet schließlich nach insgesamt 4,8 km an einer Kreuzung mitten im Wald. Bevor wir hier rechts abbiegen, gönnen wir uns eine kleine Pause, knabbern unsere Brötchen und machen noch die obligatorischen Fotos an einem Rückefahrzeug, das dort am Wegesrand geparkt ist. Weiter geht es dann stetig bergauf auf geschottertem Waldweg, bis wir die Hardt erreichen. Hier erwarten uns offene Flächen mit weichen Wiesenwegen und herrlicher Aussicht. Anschließend geht es noch weiter bergab an einem Hof vorbei, bis der Weg nach rechts und dann nach links abbiegt und uns nach insgesamt 8,5 km schließlich zur Burgruine führt. Tipp: An der Ruine unbedingt den Aussichtspunkt mit Aussichts-Pavillon besuchen! Oberhalb der Burgruine führt uns die Strecke noch einmal bergauf und schon bald ist die nächste Schutzhütte erreicht, wieder mit schöner Aussicht auf Hatzfeld. Von hier aus wandern wir weiter bergab und tangieren kurz den Ortsrand von Hatzfeld. Es dauert aber nicht lange, da geht es schon wieder nach rechts auf einen weichen Wiesenweg. In der Ferne erkenenn wir schon die Grillhütte und somit den Ausgangspunkt unserer Tour. Bevor wir dort wieder ankommen, geht es aber zunächst noch einmal über die Straße und bergauf zu einer weiteren Schutzhütte mit Rastbank. Die letzten paar hundert Meter führt uns die Strecke über weiche Wiesen- und Waldwege zurück zur Grillhütte, die wir nach dem letzten steilen Abstieg erreichen.
 
Die Wegmarkierung ist gut angebracht, so dass man sich nicht verlaufen kann. Da wir ja entgegen der vorgegebenen Richtung gewandert sind, sollte man wohl davon ausgehen können, dass in die "richtige" Richtung die Markierungen auch nicht großartig zu beanstanden sind. Die Mischung aus Aussichten und Waldpassagen ist gut aufgeteilt und auch die Gehrichtung war nicht falsch gewählt. Allerdings denke ich, dass man bei dieser Strecke in der Richtungswahl auch nicht viel falsch machen kann. Es gibt keine besonders schwierigen Passagen, die eine bestimmte Richtung empfehlen würden.

Aber da ist ja noch die Sache mit dem Pfad. Ist es denn jetzt ein PanoramaPFAD oder nicht? Dafür muss man wohl erst einmal schauen, wie die genaue Definition davon aussieht. Einige definieren Pfade als schmale Wege, auf denen nicht zwei Personen nebeneinander gehen können. Das hat man vorliegend so ziemlich gar nicht. Aber was ist mit weichen Wiesenwegen oder urigen mit Wurzeln überzogenen Waldwegen, oder solchen mit weichen Tannennadeln oder Moos? Für mich sind das auch alles Pfade, auch wenn sie breiter ausfallen. Und solche Wegstücke gibt es hier immer wieder; der Asphaltanteil ist sehr gering. Ich für meinen Teil kann daher festhalten, dass ICH einen PanormaPFAD gewandert bin und der hat mir sehr gut gefallen. Aber am besten bildet ihr euch eine eigene Meinung und wandert die Strecke einfach mal nach. Es lohnt sich!






Schon vom Parkplatz aus gibt es den ersten Panoramablick über Hatzfeld.









Der Einstieg:  Wer in der vorgegebenen Richtung wandern möchte, biegt rechts auf den steilen Pfad ab. Wer anders herum gehen möchte, nimmt den Waldweg geradeaus.









Schutzhütte









Schöne Pfade durch dichten Laubwald









Lotti, Kalle und bRuno haben die Streuobstwiese entdeckt.









Rastplatz mit Aussicht.









Im dichten Fichtendickicht sind dichte Fichten wichtig, woll? :)









Was das wohl mal für ein Tier war...?









Rahmen am Wegesrand. Davon gibt es auf der Tour mehrere.









Schöne Wiesenwege









Vorne: Gutes Wetter. Hinten:  Schlechtes Wetter. Später andersrum...









Nach dem Schauer ein Päuschen an der Abbiegung zur Burgruine.









An der Burgruine.









Aussicht auf Hatzfeld vom Aussichtspunkt hinter der Burgruine. Hinten im Bild erkennt man sehr gut einen Regenschauer über dem Rothaarkamm.









Waldweg.









Urige Panoramabank. Und näher kommender Regenschauer.









Wiesepfad mit Regenschauer über Hatzfeld.









Schauer durch. Sonne scheint. Aussichtstafel kurz vor Ende der Tour.









Blick zurück.